Mann und Frau

Seit Jahrzehnten ist es die vorherrschende öffentliche Meinung, dass die traditionelle Auffassung über die Geschlechter sich einer gründlichen Revision unterziehen muss, und bekanntlich haben die meisten Länder - vor allem in der westlichen Welt - diesen Wandel bereits vollzogen.

Der vorliegende Band enthält die Niederschrift dreier Referate, die im Rahmen eines Studenten - und  Jungakademikertreffens in Bonn gehalten wurden.

Pater Michael Wildfeuer behandelt in seinem Beitrag "Über die christliche Vaterschaft" die große Not unserer Zeit: den Mangel an Vaterschaft. Durch die 68er Kulturrevolution erlebte die Autortät einen Frontalangriff, die das Wesen des Vaters in seinen Grundlagen in Frage stellte. Die Antwort darauf kann nicht in der Abschaffung der Autorität liegen, sondern allein in deren Vollendung durch die echte christliche Vaterschaft.

Schwester Maria Michaela Metz spricht in ihrem Referat  "Über den Unterschied in der Erziehung von Jungen und Mädchen" von der angeblichen Gleichheit von Mann und Frau, die zum modernen Erziehungssystem der Koedukation geführt hat. Doch die Ergebnisse der neueren Forschung bestätigen, was die katholische Kirche immer gelehrt hat: dass der geschlechtsspezifische Unterschied von Mann und Frau eine Realität ist. Und die Stimmen werden immer lauter, die für eine getrennt - geschlechtliche Erziehung plädieren.

Inge M. Thürauf weist in ihrem Beitrag "Ich bin nicht mein, du bist nicht dein...." auf die wesenhafte Verschiedenartigkeit von Mann und Frau hin, die dazu dient, den Mangel und die Hilfsbedürftigkeit des einen Geschlechtes durch die Gaben des anderen auszugleichen. Beides aber, das Hilfesein und die Hilfsbedürftigkeit einzugestehen, erfordert ein Erkennen, ein Wissen um die eigene Person, um die Aufgabe, die Gott sowohl dem Mann als auch der Frau aufgetragen hat.